Recap: Argentinien – Schauplatz radikaler Reformen und wirtschaftlicher Umbrüche
„Wollen, Wagen, Staat begraben“, unter dieser Leitfrage führte uns Dr. Hans-Dieter Holtzmann gestern durch ein vor allem in Deutschland stark kontrovers diskutiertes Thema. Er nahm uns mit auf eine Reise mitten ins Argentinien unter Präsident Javier Milei.
Dr. Holtzmann, Ökonom, Argentinien-Experte und Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Buenos Aires, lieferte einen direkten Einblick in die Geschehnisse. Zwischen Hyperinflation, Kürzungsagenda und globaler Aufmerksamkeit zeigte er uns, warum Argentinien aktuell für viele ein Labor für tiefgreifende Reformpolitik ist – und weshalb Argentinien vielleicht zukünftig auch als Vorbild für uns in Europa fungieren könnte.


1. Reformen wirken – aber zu welchem Preis?
Die wirtschaftliche Trendwende ist real: Inflation und Armutsrate sinken, Investoren kehren zurück, der Peso stabilisiert sich. Doch die radikalen Kürzungen treffen viele Menschen hart. Dennoch steht die Bevölkerung hinter Milei und seiner Partei „La Libertad Avanza“. Mit den jüngsten Erfolgen bei den Teilwahlen hat der Präsident nun die Chance, seine Reformagenda weiter voranzutreiben – und unter den Augen der Welt zu beweisen, dass seine Politik langfristig wieder Wohlstand in das Land bringen kann.
2. Milei: Liberaler Visionär oder rechter Popstar?
Milei bleibt eine der polarisierenden Figuren der internationalen Politik. Rockkonzerte, Buchpräsentationen und politische Auftritte am selben Abend führen zu einem ungewöhnlichen Mix – der jedoch tausende Menschen mobilisiert. Er polarisiert wie ein Popstar, nutzt die Bühne geschickt und transportiert dabei seine marktwirtschaftlich geprägten Reformideen.


3. Deutschland und der Satz „mehr Milei wagen“
Sein Kernreformen – Inflationsbekämpfung, drastischer Bürokratieabbau, Rentenreformen und ein hartes Vorgehen gegen Korruption – sind Themen, die auch in Deutschland weit oben in Wahlprogrammen stehen oder stehen sollten. Doch Stil, Sprache und die populistische Inszenierung machen eine direkte Übertragbarkeit in dem Sinne problematisch.
Argentinien war eines der reichsten Länder der Welt. Durch einen schleichenden Absturz ist Argentinien in diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Notlage gefallen. Wodurch? Sinkendes Wachstum und steigende Staatsausgaben – Probleme die uns in Deutschland auch immer stärker belasten. Vielleicht lohnt es sich also tatsächlich ein Blick nach Argentinien zu werfen, um aus Argentiniens Vergangenheit und Gegenwart Schlüsse zu ziehen.
Solch umfassende und tiefgehende Einblicke in dieses Thema erhält man nur äußerst selten. Vielen Dank, Dr. Hans-Dieter Holtzmann, für diese eindrucksvolle Analyse direkt aus Buenos Aires!
Euer peca e.V.